Interkultureller Dialog – 3 Tage, 3 Orte, 3 Religionen

Der Lions Club Frankfurt Museumsufer rief dieses Projekt 2013 ins Leben. Ziel ist die frühzeitige Begegnung zwischen den drei großen Welt-Religionen und -Kulturen zur interkulturellen und interreligiösen Verständigung.

Fremdheit, mangelndes Verständnis und Vorurteile zwischen Einheimischen und Zuwanderern sind häufig religiös und/oder kulturell motiviert. Erfolgreiche Integration setzt eine Begegnung der Kulturen voraus. Angesichts islamfeindlicher Vorurteile, aufkeimender antisemitischer Äußerungen oder einer zunehmenden Sorge vor radikalem Islamismus möchten die Projektpartner mit ihrem Projekt ein Zeichen setzen und zum Dialog sowie zur Förderung des gegenseitigen Verständnisses beitragen.

Das Projekt richtet sich an SchülerInnen der Klassenstufen 5 bis 13 von Haupt-, Real- und integrierten Gesamtschulen sowie an SchülerInnen der InteA-, BzB-, DaZ- und PusH-Klassen von Berufsschulen in Frankfurt am Main. Im Rahmenprogramm des Kinderbuchfestivals „Leseeule 2017“ zum Thema Religion haben auch Grundschulklassen teilgenommen. Entsprechend vielfältig sind die Hintergründe und Prägungen der SchülerInnen.

Seit 2013 haben insgesamt 1828 SchülerInnen in 78 Lerngruppen aus 27 Schulen aller Schulformen teilgenommen. Die Workshops sind altersgruppengerecht. Sprachförderklassen können ebenfalls partizipieren. U. a. haben bisher die Berufsfachschule Julius Leber, die Hostato-Hauptschule, die IGS Friedrich Ebert, die IGS Paul Hindemith, die Louise-von-Rothschild-Realschule und die IGS Georg-August Zinn teilgenommen.

Das Projekt findet im Rahmen einer Projektwoche statt. Die Einführung in die Thematik erfolgt zunächst im Klassenverband. Hier werden am ersten Projekttag unter Anleitung der Lehrkraft die Grundlagen für einen erfolgreichen interkulturellen und interreligiösen Austausch unter den SchülerInnen, LehrerInnen sowie den weiteren am Projekt beteiligten Personen gelegt.

Elena Shekunova, eine Stipendiatin der Peter Fuld Stiftung, evaluierte dieses Projekt. Ihr Augenmerk lag darauf, Exkursionen zu besuchen, Führungen und Workshops zu beobachten sowie Umfragen zur Evaluierung des Projekts durchzuführen. Elena Shekunova ging in ihrer Evaluation unter anderem der Auswirkung der Vermittlungsformate und der positiven Veränderungen in Bezug auf Toleranz und Verständnis nach.

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie auf der Homepage:

Interkultureller Dialog - 3 Tage, 3 Orte, 3 Religionen

Onepager der Evaluation des Interkulturellen Dialogs

Im Zentrum steht anschließend eine an drei Tagen erfolgende Begegnung mit VertreterInnen der drei Religionen Judentum, Christentum und Islam in einem offenen, aber geschützten Rahmen. Hierzu zählen:

1. Ein interkultureller Workshop im Jüdischen Museum

2. Eine Erlebnisführung durch die interaktive Ausstellung des Bibelhaus Erlebnis Museums

3. Eine Führung durch die Merkez-Moschee

Am letzten Tag der Projektwoche wird sich im Klassenverband Zeit genommen, über das Erlebte zu sprechen: Wissensvermittlung auf der einen Seite und Dialog auf der anderen Seite sind unverzichtbar, wenn es darum geht, gegenseitiges Verständnis zu fördern, Vorurteile und Konflikte abzubauen, religionsfeindlichen Haltungen vorzubeugen und von Kindesbeinen an ein gesellschaftliches Miteinander zu stärken, das geprägt ist von gegenseitiger Achtung und Respekt.

Träger und Projektpartner durften sich über ein umfangreiches positives Feedback freuen. Stimmen der SchülerInnen, LehrerInnen und weiterer Projektbeteiligter:

„[…] Es gelingt Ihnen auf eine begeisternde Weise, die Religionen und vor allem ihre Gemeinsamkeiten zu erklären und die Schülerinnen und Schüler dabei wertschätzend mit einzubeziehen. Sie verbinden dies so gelungen mit der Thematisierung von interkulturellen Missverständnissen, Vorurteilen und der falschen Vermischung von Politik/Terror und Religion und arbeiten dabei den ethischen, menschlichen und spirituellen Kern heraus, den die drei Religionen verbindet.“ (Lehrkraft)

„Das Projekt ermöglicht es, „sich eine eigene Meinung über die anderen Religionen zu bilden, die Gemeinsamkeiten zu sehen, sowohl im Islam, im Judentum und im Christentum“. (Projektbeteiligter)

„Jeder sollte seine und andere Kulturen kennenlernen!“ (Schüler)

Projektpartner

Bibelhaus Erlebnis Museum

Pädagogisches Zentrum des Fritz-Bauer-Instituts am Jüdischen Museum

Merkez-Moschee

Förderpartner

Peter Fuld Stiftung

LIONS Hilfe Frankfurt Museumsufer e.V.

Distrikt-Verfügungsfond des LIONS Distrikts 111MN